Pfarrkirche St. Jakob d. Ä.

Die dem Apostel Jakobus dem Älteren geweihte Pfarrkirche von Unterretzbach war ursprünglich eine Wehrkirche, erkennbar an der imposanten Wehrmauer die sie umgibt. Eine Besonderheit an der im Barock neu errichteten Kirche sind die vielfältigen, filigranen Stuckarbeiten in deren Inneren. Das Gotteshaus besitzt auch eine Orgel des Znaimer Orgelbauers Joseph Silberbauer aus dem Jahr 1776. Im aufgelassenen Kirchhof sind mehrere klassizistische und aus dem Biedermeier stammende Grabmäler erhalten.

Pfarrhof-Areal Unterretzbach und Kulturkeller

Unterhalb des Kirchenhügels befindet sich der 1907 neu erbaute Pfarrhof von Unterretzbach. Der zweigeschossige Bau mit secessionistischem Putzdekor ist seit Beginn der 2000er Jahre unbewohnt und wird sporadisch für Veranstaltungen genutzt. Das gesamte Pfarrhofareal war früher einmal ein Wirtschaftshof des Stiftes Lilienfeld. Auch Stallungen und ein Schüttkasten sind noch vorhanden. Überreste alter Mauern weiterer Wirtschaftsgebäude und ein weitläufiger Obstgarten verleihen dem ehemaligen Gutshof ein besonders romantisches Flair. In diesem archaischen Ambiente finden häufig Veranstaltungen statt ebenso wie im Pfarrkeller (jetzt "Kulturkeller"), welcher in den 90er Jahren vom Dorferneuerungsverein zu einem Veranstaltungsraum adaptiert wurde.

Pfarrkirche St. Margaretha

Ein spätgotischer Bau mit Netzrippengewölbe im Langhaus und einer Sonnenuhr an der südlichen Außenmauer. In der Kirche befindet sich eine Nachbildung der Holzfigur Maria mit Kind aus dem Jahr 1630, ein frühbarocke Gnadenstatue vom Heiligen Stein. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1258.

Kirche St. Katharina

Es handelt sich um eine ehemalige Wehrkirche, welche noch von Resten einer mittelalterlichen Wehranlage umgeben ist und südwestlich davon das gesamte Dorf umschließt. Der Turm dürfte als Signalturm seit der Römerzeit bestehen. In unmittelbarer Umgebung der Kirche wurden auch die sogenannten „Erdställe“ gefunden. Die Kirche wurde in den Jahren 2003 bis 2004 zur Gänze renoviert.

Sommergalerie Ingrid Wald

Im ehemaligen „Doktorhaus“ in Unterretzbach befindet sich die Galerie der Wiener Künstlerin Ingrid Wald. Ihr Vater war Gemeindearzt in Retzbach. Gemeinsam mit dem Schriftsteller Gerhard Jaschke werden hier im Sommer auch Lesungen veranstaltet. - Hauptstraße 57, 2074 Unterretzbach.

Galerie und Schaugarten Silvia Pollak-Parzer

Das künstlerische Schaffen von Silvia umfasst Ölbilder, Radierungen und Grafiken. Bei den Motiven handelt es sich vorwiegend um regionale Impressionen, Portraits und Stilleben. Im Rahmen des Garten-Projektes in Unterretzbach hat die gelernte Gärtnerin ihre Kreativität auch in die Gestaltung des familieneigenen Anger-Gartens einfließen lassen. Gemeinsam mit dem angrenzenden Garten ist das Refugium als Schaugarten frei zugängig. Es befindet sich darin auch die sehr engagiert betriebene Wetterstation von Gustav Pollak, der sich als Landwirt mit Klima und Wetter sehr intensiv befasst. Seine Aufzeichnungen finden Sie unter www.wetter-station.at. Eine Besonderheit der gärtnerischen Tätigkeit von Silvia Pollak-Parzer ist das Züchten und der Verkauf von 70 verschiedenen Arten von Hauswurz und anderer Raritäten. - Hauptstraße 49, 2074 Unterretzbach, T 0680-2152370, I http://www.oelbilder.at

Bahnhofsmuseum

Das zuletzt nur noch als Ladestelle für Güter genutzte Bahnhofsgebäude von Unterretzbach wurde in den Jahren 1986/1987 renoviert und die Räumlichkeiten für ein Museum adaptiert. Im Stiegenhaus sind Bilder von den Retzer Eisenbahnern, vom K.u.K Eisenbahnerregiment Korneuburg und Eisenbahnbilder aus neuerer Zeit aufgehängt. In den Ausstellungsräumen selbst ist die Bahnmeisterei Retz mit seinem alten Werkzeug, die Bild- und Plansammlung der Lokalbahn Retz-Drosendorf, der Nordwestbahn zwischen Wien und Znaim, der Nordwestbahnflügelstrecke Sigmundsherberg-Zellerndorf, das alte Hebelstellwerk von Unterretzbach, sowie viele Dinge aus dem Alltag eines Eisenbahners untergebracht. Auch eine kleine Fahrkartensammlung sowie der Bergbau in Langau und Mallersbach sind mit zahlreichen Fotos gut und übersichtlich dokumentiert. - Ansprechperson: Alfred Schmid, T 0664-3535709

Weinbaumuseum

In seinem privaten Weinkeller hat Klaus Koska Hunderte Gegenstände und Raritäten rund um den Weinbau zusammengetragen. Rechnen Sie etwas mehr Zeit bei einem Besuch ein, denn das „Original Klaus“ wird Sie sicherlich auch in die Kellergewölbe führen und mit Ihnen den Wein verkosten. – Kellerstunden sind oft lang. - Führungen gegen Voranmeldung bis 15 Personen (freie Spende). Führungen mit Kellerjause und Weinverkostung (€ 12,-/Person). Anmeldung bei: Klaus Koska, T 02942-20679 oder Gemeinde Retzbach, T 02942-2513.

Trödlerladen „Kunst & Krempel"

Im ehemaligen Ballsaal des Gasthauses von Oberretzbach befindet sich seit geraumer Zeit ein durchaus sehenswerter Antiquitätenhandel. Ob als Ergänzung zu den örtlichen Museen oder als Fundgrube für Liebhaber und Sammler: Ein Tipp nicht nur für Regentage! - Hauptstraße 27, Oberretzbach, 2070 Retz; T 0676-4617031; Geöffnet an Samstagen, Sonn- und Feiertagen.

Der Heilige Stein

Bei diesem Naturdenkmal handelt es sich um einen sogenannten Schalenstein, welcher bereits in der Jungsteinzeit als Kultplatz genutzt wurde. Vermutet wird, dass drei Priesterinnen ihren Sitz an dieser Stelle hatten und hier das Zentrum des geistigen und religiösen Wirkens war. In christlicher Zeit war hier eine kleine Kapelle errichtet worden, die bald einem mächtigen Barockbau wich. Dieser wiederum fiel jedoch den Reformen Kaiser Josephs II. zum Opfer. Die Grundmauern wurden in den letzten Jahren wieder ausgegraben und neben einer Dokumentation des Platzes und der Errichtung eines ellipsenförmigen Steges mitsamt der Bründlkapelle und der Kugelkette zum Kult-Ensemble zusammengefasst. In der warmen Jahreszeit schenken hier die Winzer Retzbachs ihre Weine aus und bieten kleine Imbisse an.

Steinspirale

Bei der Steinspirale handelt es sich um ein zeitgenössisches Kunstwerk. Es wurde von Norbert Maringer geschaffen. Im Zentrum dieser Spirale steht eine sehr stark verzweigte alte Föhre. Die starke Verzweigung dieses Baumes zeigt, dass er an vielen radiästhetischen Kreuzpunkten steht und durch den verdrehten Wuchs versucht, den Strahlungen auszuweichen. Die Steinspirale geht auf die Drehbewegung des Baumes ein und jeder Granitblock kennzeichnet einen weiteren Kreuzungspunkt der Strahlungslinien.

Retzer Marter

In der Ende des 18. Jahrhunderts errichteten Wegkapelle befinden sich Fresken, welche Stationen der traditionellen Wallfahrt nach Maria Dreieichen darstellen. So sind hier neben der Figur des Christus in der Rast das Pulkauer Bründl und die Kirche von Maria Dreieichen abgebildet. Die Retzter Marter sei hier nur stellvertretend für viele weitere Flur- und Kleindenkmäler in der Gemeinde Retzbach erwähnt. Der Dorferneuerungsverein hat vor mehreren Jahren die Wanderkarte „Unterretzbacher Marterlweg“ herausgegeben. Hierin sind all diese Denkmäler der KG Unterretzbach beschrieben und abgebildet.

Südmährerdenkmal

Dieses Mahnmal, das an die Vertreibung der Deutsch-Südmährer des Kreises Znaim im Jahre 1945 erinnert, wurde 1980 erbaut. Die Kalksteinstatue stellt eine Mutter dar, die ihre Kinder zu schützen versucht. Das Mahnmal steht 4 Kilometer südöstlich von Unterretzbach, an der Landstraße in Richtung Klein Haugsdorf.